Bindungswunden spüren – und heilen. Warum der Körper unser sicherer Ort sein kann.
- Andrea Kampermann
- 21. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Es gibt Wunden, die man nicht sieht.
Und die doch in jedem Atemzug mitschwingen.
Wunden, die nicht von „Ereignissen“ stammen – sondern von dem, was gefehlt hat:
Geborgenheit. Verlässlichkeit. Ein sicherer Blick.
Bindungstrauma entsteht dort, wo unser Nervensystem zu früh lernen musste, allein zu überleben.

Was ist ein Bindungstrauma?
Ein Bindungstrauma ist keine Erinnerung, sondern eine körperlich gespeicherte Erfahrung von Verlassenheit, Überforderung oder tiefer Unsicherheit.
Es entsteht meist in sehr frühen Lebensphasen – noch bevor wir Worte hatten.
Ein Baby, das schreit, aber niemand kommt. Ein Kind, das spürt: Ich darf nicht zu viel sein. Oder nicht zu wenig.
Bindungstrauma ist kein „Fehler“ der Eltern – sondern oft generationsübergreifendes, unbewusst weitergegebenes Nervensystemwissen.
Die Folgen?
Ein Gefühl von innerer Leere oder Übererregung
Schwierigkeit, Nähe zuzulassen
Ständiger Rückzug oder Anpassungsdruck
Chronisches Misstrauen – sogar sich selbst gegenüber
Kein echter Zugang zum eigenen Körperempfinden
Warum Worte allein oft nicht reichen
Viele Betroffene haben Therapie gemacht. Können ihre Geschichte erzählen. Wissen, was passiert ist.Und trotzdem bleibt da ein Körper, der sich nicht sicher fühlt.
Denn: Bindungstrauma sitzt nicht im Verstand – es lebt im autonomen Nervensystem. In Muskeltonus, Atemrhythmus, Schutzreflexen. Ein Körper, der gelernt hat, zu „erstarren“, zu „funktionieren“ – aber nicht zu vertrauen.
Das bedeutet nicht, dass Gespräche falsch sind.
Aber: Ohne den Körper mit einzubeziehen, bleibt die Tiefe verschlossen.
Warum der somatische Weg heilsam sein kann
Ein somatischer Ansatz beginnt dort, wo Worte enden. Er arbeitet mit dem Körper, nicht gegen ihn. Er fragt nicht: „Was ist passiert?“ – sondern:„Wie fühlt sich jetzt Kontakt an? Wie viel Nähe ist möglich? Wo liegt dein sicherer Ort im Körper?“
Statt zu analysieren, entsteht eine Erfahrung von Sicherheit im Hier & Jetzt. Durch Berührung. Durch achtsame Präsenz. Durch das Wiederfinden eines inneren Bodens, der nicht fordert, sondern trägt.
Bindung beginnt mit dir
Heilung von Bindungswunden heißt nicht, dass wir „alles loslassen“. Sondern dass wir uns neu verbinden: Mit dem eigenen Körper. Mit einem Rhythmus, der uns gehört. Mit dem Wissen: Ich darf langsam sein. Ich darf Nein sagen. Ich darf mich spüren.
Denn der Körper war nie das Problem.Er ist der Ort, an dem Sicherheit wieder möglich wird.
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