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AutorenbildAndrea Kampermann

Nervensystem Regulation und warum wir uns nicht entspannen, wenn uns jemand sagt "entspann dich mal"


Herzlich willkommen zu meinem Blog über das autonome Nervensystem und seine Funktionsweise.

Das autonome Nervensystem ist der Bereich deines Nervensystems, der automatisch funktioniert, d.h. von alleine und ohne, dass wir uns vorher bewusst überlegen müssen, was wir tun oder wie wir reagieren möchten. Dieses System scannt kontinuierlich unser inneres, unsere Umgebung und auch die Kommunikation mit anderen Menschen. Es gibt für dieses autonome Nervensystem nur zwei Reaktionswege: Einmal den Weg der Verbindung, wenn es entscheidet, dass wir sicher sind, oder den Weg der Alarmbereitschaft und des Schutzes, wenn es bemerkt, dass wir uns in Gefahr befinden. Im Grunde genommen möchte dich dein autonomes Nervensystem kontinuierlich schützen.



Wie funktioniert nun das autonome Nervensystem?

Das zeige ich dir anhand einer Leiter (vagale Leiter nach Den Dana): Innerhalb dieser Leiter gibt es eine ganz klare Hierarchie, was die Reaktionsabläufe deines autonomen Nervensystems betrifft.


Nervensystem Regulation

Das autonome Nervensystem wird gebildet vom Vagus Nerv und vom Sympathikus. Im Körper gibt es zwei verschiedene Zweige des Vagus Nerv, den ventralen und den dorsalen Vagus. Diese Zweige bilden den Parasympathikus, d.h. den Teil deines autonomen Nervensystems, der für Entspannung zuständig ist. Dann gibt es noch den Sympathikus für Energiemobilisierung und somit Bewegung.


Der Sympathikus verläuft durch unsere Brust- & Lendenwirbelsäule hindurch. Um ihn greifbarer zu machen, stelle ich ihn hier mit einem Äffchen dar, da sich diese kleinen, flinken Tiere sehr viel bewegen. Der dorsale Vagus durchzieht den Bereich unterhalb unseres Zwerchfells: Unser Verdauung- & Fortpflanzungssystem. Die Wurzel des dorsalen Vagus liegt bei Menschen mit einem weiblichen Fortpflanzungssystem in der Servil, dem Muttermund. D.h. der dorsale Vagus durchzieht auch unseren Beckenraum und unsere Gebärmutter. Er ist im Alltagsmodus für die Funktion unserer Verdauung und unseres Fortpflanzungssystems verantwortlich. Im Überlebensmodus bewirkt er einen Shut Down. Wir erstarren, dissoziieren und nehmen weniger in und um uns herum wahr. Manchmal erlebt man in diesem Status nein Gefühl von innerer Leere, Taubheit, Traurigkeit und Verzweiflung. Auch Depressionen sind dem dorsalen Vagus zugeordnet. Um diesen Bereich deines autonomen Nervensystems darzustellen, wähle ich die Schildkröte, die sich in ihren Panzer zurückzieht.obilisiert unser System die nötige Energie, um unsere Alltagsaufgaben zu erledigen. Im Überlebensmodes - wenn unser autonomes Nervensystem ein auslösendes Erlebnis als gefährlich einstuft - bringt uns der Sympathikus in den sogenannten "Flucht- oder Kampfmodus". Er mobilisiert Energie und löst die Produktion von Stresshormonen aus, so dass wir kämpfen oder fliehen können. In diesem Status empfinden wir häufig Ängste oder Wut und Aggression.

Der Sympathikus verläuft durch unsere Brust- & Lendenwirbelsäule hindurch. Um ihn greifbarer zu machen, stelle ich ihn hier mit einem Äffchen dar, da sich diese kleinen, flinken Tiere sehr viel bewegen. Der dorsale Vagus durchzieht den Bereich unterhalb unseres Zwerchfells: Unser Verdauung- & Fortpflanzungssystem. Die Wurzel des dorsalen Vagus liegt bei Menschen mit einem weiblichen Fortpflanzungssystem in der Zervix, dem Muttermund. D.h. der dorsale Vagus durchzieht auch unseren Beckenraum und unsere Gebärmutter. Er ist im Alltagsmodus für die Funktion unserer Verdauung und unseres Fortpflanzungssystems verantwortlich. Im Überlebensmodus bewirkt er einen Shut Down. Wir erstarren, dissoziieren und nehmen weniger in und um uns herum wahr. Manchmal erlebt man in diesem Status ein Gefühl von innerer Leere, Taubheit, Traurigkeit und Verzweiflung. Auch Depressionen sind dem dorsalen Vagus zugeordnet. Um diesen Bereich deines autonomen Nervensystems darzustellen, wähle ich die Schildkröte, die sich in ihren Panzer zurückzieht.

Der Unterschied zwischen Stress und Trauma


Bei Stress bringt uns unser Körper die Leiter hinunter in verschiedene Stadien, aber wir kehren irgendwann wieder zurück in den ventralen Vagus. Bei Trauma bleiben wir im Überlebensmodus - und damit weiter unten auf der Leiter - stecken. Unser Nervensystem bleibt kontinuierlich in Alarmbereitschaft. Durch die Überflutung mit Stresshormonen oder das Erstarren, kann es zu chronischen Schmerzen (Periodenschmerzen, Migräne u.A.), Fibromyalgie und vielen weiteren körperlichen und psychischen Erkrankungen kommen. Alleine kann unser autonomes Nervensystem uns nicht mehr die Leiter hochregulierten. Wir benötigen Unterstützung von außen.


Die Hierarchie unseres autonomes Nervensystems

Die Hierarchie in Form der Leiter bedeutet, dass wir, um aus dem dorsalen Vagus wieder nach oben in den ventralen Vagus zu gelangen, über den Sympathikus gehen müssen. Dies geschieht mit vorerst sehr sanften, kleinen Bewegungen oder Selbstberührungen (z.B. Streichen und Tappen). Gelangen wir vom dorsalen Vagus in den Sympathikus, kann sich das teilweise sehr überfordernd anfühlen, da wir auf einmal die intensive Energie spüren, die unser System in sich trägt. Bei zu schneller und intensiver Mobilisierung im dorsalen Vagus kann es zu Rückschlägen kommen, auf die unser autonomes Nervensystem reagiert, indem es uns noch weiter hinunter bringt auf der vagalen Leiter. Daher ist hier Begleitung so essentiell. Wenn du dich hier jetzt, aufgrund deiner körperlichen Empfindungen, wiederentdeckst, ist das ein Zeichen, dass dein autonomes Nervensystem sehr gut funktioniert. Es schützt dich und das ist seine Aufgabe. D.h. du bist nicht komisch oder falsch, sondern erfährst schlicht und einfach eine sehr normale physiologische Reaktion.

Wir können uns aus Trauma nicht "herausdenken"


Warum kann ich jetzt nicht einfach sagen "Andrea, entspanne dich" und alles ist wieder entspannt und gut? Bis zu 20 % der Informationen, die über den Vagus Nerv laufen, fließen vom Gehirn zum Körper. Das ist nicht viel. Bis zu 80 % laufen vom Körper zum Gehirn. Das ist der Grund warum zum Beispiel Mindset Arbeit ohne die Einbindung des Körpers auch nur 20 % des vollen Potenzial ausschöpfen kann. Integration von Körperarbeit in Therapien, Begleitungen und Coaching ist meiner Meinung daher unheimlich wichtig - und unheimlich heilsam. Ich danke dir für das Lesen dieses Blogbeitrags und freue mich über deine Kommentare, Fragen und Anmerkungen.

Alles Liebe,

Andrea

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